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Wir machen hier keine Literatur

Text zu unserem Auftritt im Katersalon an der Volksbühne

Horst: So. Brodt: Nein. Hund: Genau.

Glauben Sie niemandem, es ist alles nur Quatsch.

Wir machen hier keine Literatur, wir machen es hier einfach nur uns selber

Wir machen hier keine Literatur, wir lenken hier einfach nur ab

Wir machen hier keine Literatur, wir sind keine Autoren

Wir machen hier keine Literatur, wir wollen einfach nur spielen

wir machen hier keine Literatur, wir wissen nur nicht mehr wohin mit all unseren Worten

Wir machen hier keine Literatur, wir machen es hier nur uns selber.

Wir suhlen uns sinnlos im ganz großen Nichts, als ob auch unser Zeitstrahl endlos wäre und wir die Tage nicht brauchen würden für die Momente, von denen wir Nachts träumen würden, wenn unsere vollen Köpfe uns ließen und der Schein der Geräte weniger verlockend wäre, noch mehr Zeit zu verschwenden, mit noch mehr von uns und noch weniger von der Welt, die auf unserer Seite des Bildschirms unbemerkt an uns vorbeizieht – rasend und viel zu schnell, und alles, was wir noch wollen, ist Ruhe im kopf und den Stillstand der Welt, und dann starren wir wieder auf unsere Geräte und

Ein wirklich großartiger Tweet hält alles einen Moment an.

(Zettelregen geht über dem Publikum nieder. Klaviermusik. Drei Gestalten schweben im Schein von Taschenlampen langsam Richtung Ausgang. Die Zettel sind leer, nichts steht darauf.)